Kaki

Die Kaki – auch bekannt als Persimone, Honigapfel oder Sharonfrucht – stammt ursprünglich aus China. Die süße, orangefarbene Frucht, die äußerlich einer großen Tomate ähnelt, erfreut sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Besonders im Spätherbst findet man sie in fast allen österreichischen Supermärkten, meist aus italienischer Produktion. Botanisch zählt die Kaki zu den Ebenholzgewächsen (Ebenaceae). Ihr wissenschaftlicher Name `Diospyros kaki´ bedeutet übersetzt „Frucht des Zeus“.

Obwohl alle Kakis selbstfruchtbar sind, empfiehlt sich zur Ertragssicherung dennoch eine Fremdbefruchtung.

Kakibäume gelten als äußerst genügsam und anpassungsfähig an verschiedene Bodentypen. Dennoch stellt in unserem Klima die begrenzte Winterhärte des Holzes sowie die lange Vegetationsperiode, die für die Fruchtreife nötig ist, einen limitierenden Faktor dar. Im Winter erträgt das Holz bis -15° C; verschiedene Faktoren wie Baumalter, Ernährungszustand und Unterlage beeinflussen die Winterhärte wesentlich. Junge und mit Stickstoff gepuschte Bäume sind besonders gefährdet.

Eine optimale Belichtung und ausreichend hohe Temperaturen fördern nicht nur die Produktivität der Bäume, sondern auch die Qualität der Früchte. Zwar existieren einige Schädlinge und Krankheiten, doch spielen diese im privaten Gartenanbau in der Regel nur eine untergeordnete Rolle.

Die sogenannte „Frucht der Götter“ erreicht ihre Reife erst, wenn ein Großteil der Blätter bereits abgefallen ist – also meist im Oktober oder November. Der pelzige Geschmack, der durch Tannine verursacht wird, verschwindet entweder während des natürlichen Reifeprozesses oder durch Frosteinwirkung. Darüber hinaus lässt sich die Reifung durch die gemeinsame Lagerung mit Äpfeln deutlich beschleunigen, da diese das Reifegas Ethylen abgeben.

Sortenwahl

Auch die Sortenwahl spielt eine entscheidende Rolle für Erntezeitpunkt und Lagerfähigkeit. Nicht adstringierende Sorten (NA) können bei geeigneten Klimabedingungen direkt vom Baum im festen Zustand genossen und einige Zeit kühl gelagert werden. Im Gegensatz dazu sollten adstringierende Sorten (A-Sorten) entweder vollständig überreif geerntet oder zusammen mit Äpfeln nachgereift werden. Ist die Genussreife erst einmal erreicht, sind die Früchte jedoch nur begrenzt lagerfähig.

Im überreifen Zustand – sobald der bittere, pelzige Geschmack vollständig verschwunden ist – entfalten Kakis ein vielschichtiges, spannendes Aroma. Zudem sind sie äußerst gesund, vielseitig verwendbar und sorgen auch frisch verzehrt für eine angenehme Abwechslung im winterlichen Obstangebot.

Kakifrüchte werden aufgrund ihrer Sorteneigenschaften in zwei große Gruppen eingeteilt – nicht adstringierend (NA) und adstringierend (A). Diese Gruppen wiederum lassen sich nach ihrer Reaktion auf Bestäubung in vier Untergruppen gliedern:

PCA-Sorten (Pollination Constant Astringent):

Diese Sorten bleiben unabhängig von der Bestäubung adstringierend und besitzen helloranges Fruchtfleisch.

PVA-Sorten (Pollination Variant Astringent):

Die Früchte sind bei der Ernte ebenfalls adstringierend, zeigen bei Fremdbestäubung jedoch dunklere Fruchtfleischbereiche um die Kerne.

PCNA-Sorten (Pollination Constant Non Astringent):

Bei geeigneten Klimabedingungen verlieren die Früchte ihre Adstringenz bis zur Ernte unabhängig von einer Fremdbestäubung.

PVNA-Sorten (Pollination Variant Non Adstringent):

Ohne Fremdbestäubung sind die parthenokarp gebildeten Früchte bei der Ernte weich und adstringierend. Werden die Blüten jedoch durch Fremdpollen bestäubt, weisen die daraus entstehenden Früchte dieselben Eigenschaften auf wie diejenigen der PCNA-Sorten.

TIPO

Tipo ist aufgrund des hohen Ertrags und des exzellenten Geschmacks eine der Hauptsorten in Italien. Sie überzeugt mit sehr großen, zarten und sehr süßen Früchten von bis zu 260 g. Daher gilt sie als `DIE KAKI´. Die Sorte bildet eher flache Früchte, dichte, kompakte Kronen und beginnt sehr früh zu tragen. Tipo ist selbstfruchtbar und wird in Italien meist ohne Befruchter gepflanzt, da sie zu reichtragend ist, die Fruchtgröße dadurch leidet und die Früchte mehr Kerne ausbilden. Unter österreichischen Klimabedingungen reift Tipo erst ab Ende Oktober. Fremdbefruchtung wird somit empfohlen, sodass die Früchte von Beginn an weniger Tannin bilden.

VAINIGLIA

Vainiglia hat ihren Namen von ihrem besonders süßen, saftigen Fruchtfleisch, welches nach einem Hauch von Bourbon-Vanille duftet. Sie ist die früheste und bei uns schon ab Mitte Oktober reifende Kaki. Mittelgroße, hochgebaute, süße Früchte (140 g) und regelmäßiger Ertrag machen sie auch in unseren Breiten für Liebhaber interessant. Der Baum wächst kräftig. Tipo und Cioccolatino gelt als sehr gute Befruchter für Vainiglia.

CIOCCOLATINO

Cioccolatino hat ihren Namen von den dunkel gefärbten Adern, welche das Fruchtfleisch durchziehen und auch von außen eine dunklere Farbe geben. Die kleinen, runden Früchte (ca. 90 g) sind besonders knackig, süß und schon vor der Vollreife genießbar. Die selbstfruchtbare Sorte reift zwischen Vainiglia und Tipo, eignet sich hervorragend für Hausgärten und dient obendrein als robuster Befruchter für Tipo und Vainiglia.

ROSSEYANKA

(D.Kaki x Diospyros Virginiana)

Diese Sorte kombiniert die Winterhärte von D. Virginiana und die Größe der Früchte von Diospyros Kaki. Die Früchte sind kleiner und gerbstoffhaltiger als die kommerziell angebauten Sorten (70-100g), allerdings sehr frostfest. Beispielsweise trotzt der Mutterbaum unserer Edelreiser seit über 15 Jahren auch Temperaturen unter -18°C ohne jeglichen Frostschaden und bringt jährlich sehr hohe Erträge mit bis zu 300 Früchten. 

NIKITAS GIFT

[(D.Kaki x Diospyros Virginiana) x D.Kaki]

Nikita´s Gift ist eine Kreuzung aus der sehr frostfesten Rosseyanka und einer großfruchtigen Kaki. Die Früchte sind etwas kleiner als die kommerziell angebauten Sorten (Fruchtgewicht von 70-100g), überzeugen allerdings durch die Winterhärte. Der Mutterbaum unserer Edelreiser weist beispielsweise bereits ein Alter von 10+ Jahren auf und hat schon Winter mit -18°C ohne jeglichen Frostschaden überstanden. Jährlich erfreut er mit sehr hohen Erträgen.

HANA FUJO

ist als Hauptsorte in Japan, Florida und China wärmebedürftiger als Tipo oder Vainiglia, aber geschützt besonders hoch im Ertrag, sehr groß (d 220 g), flach gebaut, eine der besten im Geschmack (obwohl nicht ganz so süß wie Tipo) und nie adstringierend, samenlos. Der Baum ist frühtragend, selbstfruchtbar (Fremdbefruchtung fördert die Ertragssicherheit) und sollte in jungen Jahren unbedingt vor Frost geschützt werden.

GIANT FUYU

Giant Fuyu zählt zu den größten nicht-adstringierenden Sorten. Die rundlich bis kegelförmigen Früchte reifen mittelfrüh und sind sowohl knackig als auch sehr süß. Sie ist selbstfruchtbar, zweifelsohne steigert jedoch Fremdbefruchtung sowohl die Ertragsmenge als auch die Farbintensität.

ROJO BRILLANTE

Neben dem guten Geschmack macht der besonders hohe Ertrag Rojo Brillante zu einer Hauptsorte in Spanien. Die Früchte sind groß (ca. 180 g), hochgebaut, festfleischig und dadurch gut lagerfähig. Geschmacklich ist sie nicht so süß wie Tipo, dennoch aber sehr aromatisch. Der Baum beginnt sehr früh zu tragen und ist selbstfruchtbar. Die Früchte dieser Persimone sind nicht adstringierend und werden wie ein Apfel gegessen. Rojo Brillante reift 2 bis 3 Wochen später als Tipo und ist sehr wärmebedürftig. Selbst in Italien erreicht man nicht die Qualität wie in Südspanien.

JIRO

Jiro ist eine mittelgroße, dunkel-orange gefärbte, sehr reichtragende und zudem festfleischige Sorte. Dank der festen Schale sind die Früchte lange lagerfähig, sowohl am Baum als auch nach der Ernte. Geschmacklich ist sie sehr gut und süß. Auch im gemäßigten Klima reift Jiro zuverlässig aus. Der Baum wächst mittelstark, mit breitem Astabgang und ist sehr frostfest.

O´GOSHO

Diese mittelstark wüchsige Sorte ist besonders reichtragend. Die mittelgroßen Früchte können ein intensives, süßes Aroma entwickeln.

SHARON

Bei der kernlosen Sharon handelt es sich um eine Kultursorte aus Israel. Ihren Namen verdankt sie der fruchtbaren Küste am Mittelmeer, der sogenannten Sharonebene. Im Längsschnitt erscheint die Frucht abgeflacht; im Querschnitt hingegen fast quadratisch. Die reife Sharonfrucht ist bereits im festen Zustand gut genießbar und enthält wenig Gerbstoffe.  Sie besitzt nur eine dünne Schale; ein Schälen erübrigt sich dadurch. Ihr süßer Geschmack erinnert an Pfirsich und Zuckermelone.