Tipps & Tricks

Pflanzanleitungen

WIE PFLANZE ICH EINEN OBSTBAUM?

Unser Baumverkauf findet im November und März statt!

Pflanzzeit: Wann Sie Ihren Obstbaum setzen sollten

Die ideale Pflanzzeit für wurzelnackte Obstbäume liegt im späten Herbst oder zeitgen Frühjahr – also im November oder im März. Wenn es die Witterung erlaubt und sich Wildverbiss vermeiden lässt, empfehlen wir bei nahezu allen Obstarten die Pflanzung im Herbst.

Welche Obstbäume pflanzen Sie besser im Frühjahr?

Einige empfindlichere Arten wie Kaki, Oliven, Indianerbananen, Maroni und Walnüsse sollten Sie besser im Frühjahr pflanzen, da sie windfrostgefährdet sind. Wenn Sie diese dennoch im Herbst setzen möchten, schützen Sie Stamm und Hauptäste mit Stroh, Schilf, Jute oder Kunststoffgewebe vor Wind. Auch Marillenbäume pflanzen wir vorzugsweise im Herbst – am besten nach dem ersten Reif, wenn das Holz gut ausgereift ist.

Wann ist Frühjahrspflanzung sinnvoll?

In sehr nassen, schweren Böden oder in frostgefährdeten Lagen empfiehlt sich die Frühjahrspflanzung. Achten Sie darauf, Ihren Baum noch vor dem Austrieb zu setzen – also solange er „blind“ ist und noch keinen Saft zieht.

Transport - So bringen Sie Ihre Bäume sicher nach Haus

Wenn Sie Ihren Baum abholen, schützen Sie die Wurzeln während des Transports gut vor Sonne, Luftzug, Wind und Frost. Falls wir Ihnen den Baum schicken, öffnen Sie die Verpackung sofort nach Ankunft und stellen Sie den Baum mindestens für eine Nacht ins Wasser.

Schritt für Schritt:

Wässern - Der Schlüssel für erfolgreiches Anwachsen

Unsere Empfehlung: Mindestens eine Nacht.

Je kräftiger ein Obstbaum ist und je länger der Zeitraum zwischen Rodung und Pflanzung, desto wichtiger ist das Wässern vor dem Einpflanzen. Wurde der Baum im Herbst gerodet und Sie pflanzen ihn erst im Frühjahr, empfiehlt es sich, ihn bis zur ersten Verzweigung ins Wasser zu stellen. Können Sie nicht am Folgetag pflanzen, reicht es aus, nur die Wurzeln für bis zu einer Woche ins Wasser zu stellen. Bei noch längerer Lagerung sollten Sie die Bäume einschlagen.

Bitte beachten Sie: Das Eingießen nach der Pflanzung ersetzt das Wässern nicht, sondern sorgt für einen optimalen Erde-Wurzelschluss.

wurzelnackter Baum im Wasser

Wurzeln anschneiden

Unmittelbar vor der Pflanzung sind alle verletzten Wurzeln wegzuschneiden und die Hauptwurzeln glatt anzuschneiden, bis die Schnittstelle weiß ist.

Tipp: Möglichst viele Wurzeln anschneiden, möglichst wenig dabei wegschneiden. 

Wurzelrückschnitt eines Obstbaumes

Pflanzloch

Das Pflanzloch sollte so groß gegraben werden, dass alle Wurzeln genügend Platz haben, sich auszubreiten, bei festem Boden doppelt so groß wie die Wurzelmasse. 

Bodenvorbereitung

Ist der Boden von minderer Qualität oder hat an der Stelle schon ein Obstbaum gestanden empfiehlt es sich, etwas Gartenerde oder sehr reifen Kompost in das Pflanzloch zu geben und mit der „gewachsenen Erde“ zu mischen. Die Gabe von frischem Kompost, Stallmist oder leichtlöslichen Handelsdüngern in den Wurzelbereich ist zu vermeiden. Besser ist es, diese nach beendigter Pflanzung oberflächlich auf die Pflanzscheibe zu streuen. 

Pflanzpfahl
Baum einrichten bei Pflanzung im Pflanzloch

In der Regel schlägt man die Baumstange vor der Pflanzung ein und setzt den Baum so zum Pfahl, dass er sich gerade und die Krone regelmäßig entwickeln kann.

Der Baum wird in das Pflanzloch gestellt, mit feiner, lockerer Erde zugeräumt, gerüttelt und dabei leicht angehoben, die Erde festgedrückt und anschließend eingegossen. Je nasser der Boden beim Pflanzen ist, desto wichtiger ist das Eingießen nach der Pflanzung! Die Veredlungsstelle muss immer über das zukünftige Bodenniveau ragen, und sollte beim Pflanzen nicht tiefer stehen, als sie in der Baumschule stand. Mit dem endgültigen Zuräumen des Pflanzloches wartet man, bis das Wasser gänzlich versickert ist und drückt die Erde leicht an. Ein abschließendes leichtes Anhäufeln mit lockerer Erde verringert die Austrocknung und erleichtert die spätere Unkrautpflege.

Pflanzschnitt

Pflanzt man wurzelnackte Bäume, sollte man die Augenanzahl der oberirdischen Triebe der Wurzelmasse, die durch Roden und Wurzelschnitt reduziert wurde, anpassen.

Je stärker der Rückschnitt, desto kräftiger der Austrieb.

Zu starkes Wachstum in der Jugendphase verzögert aber den Ertragseintritt. Je stärker die Triebe eingekürzt werden, umso leichter wachsen die Bäume an, weil die reduzierten Wurzeln weniger Triebsubstanz zu versorgen haben.

Rückschnitt eines Obstbaumes bei der Pflanzung (Pflanzschnitt)

Grundsätzlich richtet sich der Pflanzschnitt nach dem gewünschten Erziehungssystem. Unabhängig davon ist es empfehlenswert:

Verzweigte Bäume:
  • Einj. Apfel- und Birnenbuschbäume ca. um ein Drittel einkürzen.
  • Einj. Zwetschken-, Kirschen-, Marillen- und Wildobstbäume ca. um die Hälfte einkürzen.
  • Einj. Pfirsich-, Nektarinen- und Mandelbäume um mehr als 2/3 zurückschneiden.
  • Mehrjährige und Halb- und Hochstämme bei allen Obstarten ca. jeden Ast um die Hälfte einkürzen.
Heister

Erhält man einen unverzweigten Baum, welcher im Erwerbsanbau aus Kostengründen noch immer oft gepflanzt wird, schneidet man diesen einfach über der gewünschten Stammhöhe ab und bildet mit den oberen Augen die Krone. Zu tief austreibende Triebe werden nach dem Austrieb weggebrochen.

Rückschnitt Baum Mitteltrieb
Schnittführung

Oft ist es üblich, Seitenäste schräg und ohne Stummel über einem nach außen stehenden Auge zu schneiden, um die Krone zu formen und die Schnittstelle mit Baumwachs zu verstreichen. Gerade das äußerste, so umsorgte Auge treibt oft schlecht durch und bildet nur einen kümmerlichen Trieb. Besser ist es, die Seitenäste ohne Rücksicht auf Augenrichtung und Stummellänge einzukürzen und die Schnittstelle nicht zu verstreichen; Dafür sollte man im Mai bis Juni den Baum kontrollieren, Stummel und aufrechte Triebe entfernen und am Ende einen gesunden, nach außen stehenden und dem gewünschten Erziehungssystem entsprechenden Trieb belassen.

Obstbaumpflanzung fertig - Obstbaum im Pflanzloch mit Pflanzpfahl nach dem Rückschnitt
Potentielle Fehler

Je weniger Feinwurzeln vorhanden sind und je mehr Probleme zu erwarten sind, desto stärker sollte der Pflanzschnitt durchgeführt werden, um diese Fehler auszugleichen. Diese Fehler können z.B. entstehen durch:

  • einen sehr langen Transportweg oder während der Lagerung ausgetrocknete Bäume;
  • durch einen sehr späten Pflanztermin und schon leicht angetriebene Pflanzen;
  • bei extrem stark und mastig gewachsenen Jungbäumen;
  • wenn die Bäume im Sommer des Pflanzjahres bei Trockenheit nicht bewässert werden können oder die Baumscheibe nicht unkrautfrei gehalten werden kann.

Weitere Pflege

Während der Vegetationszeit den Jungbaum auf Krankheits- und Schädlingsbefall kontrollieren und, falls notwendig, ihm mit nützlingsschonenden Pflanzenschutzmitteln das Leben erleichtern; bei Trockenheit gießen – und …

einem zukünftigen Obstgenuss steht nichts mehr im Wege!

WIE PFLANZE ICH REBEN im HAUSGARTEN?

Wurzelschnitt Rebe auf eine Handbreite

Vorbereitungen

Wurzelnackte Reben kann man wie einen Obstbaum im Herbst nach dem natürlichen Blattfall (November) oder im Frühjahr (März / April) pflanzen.

Vor der Pflanzung stellt man die Setzlinge einige Stunden (über Nacht bis max. eine Woche) ins Wasser. Vor oder nach dem Wässern werden die Wurzeln auf eine Handbreite (12 – 15 cm) eingekürzt.

Pflanzung

Den Setzling ins Pflanzloch stellen und dieses mit lockerer Erde füllen, die Rebe leicht rütteln und dabei so hoch ziehen dass die Veredlungsstelle (eine Verdickung unterhalb vom Edelreis, Bild) nach dem Pflanzen 3-4 cm über das zukünftige Bodenniveau ragt.

 

Die Reben wurden nach dem Roden sortiert, fertig zugeschnitten und paraffiniert, dieses Rebwachs schützt vor Austrocknung und sollte unbedingt belassen werden. Die Fußwurzeln fest andrücken und das Pflanzloch mit Wasser (ca. 5 l) füllen. Wenn das Wasser zur Gänze versickert ist, füllt man das Loch voll mit Erde und drückt sie leicht an. 

Veredelungsstelle bei einer Weinrebe, Rebstock in Wachshülle
Pflanzhohe bei Rebstöcken und Weinreben unter der Veredelungsstelle

Pflanzloch

Das Pflanzloch gräbt man so groß, dass die Rebe samt Wurzeln locker darin Platz hat. In der Regel wird dann der Pflanzpfahl einige Zentimeter tiefer in das Pflanzloch geschlagen und die Rebe mit dem Edelreis direkt neben dem Pflanzpfahl gesetzt. Hat man eine größere Menge Reben zu pflanzen, ist es einfacher, zuerst mit den Pfählen die jeweiligen Abstände auszuzeilen (ca. 1m in der Reihe) und danach die Löcher zum „Stecken“ zu graben. Er kann aber auch einige Wochen später zur Rebe eingeschlagen werden. Bei schlechten Bodenverhältnissen kann im Pflanzloch humose Gartenerde oder sehr reifer Kompost mit der vorhandenen Erde gemischt werden. Auf keinen Fall sollte leicht löslicher, mineralischer Dünger oder unreifer Kompost in den Wurzelbereich gegeben werden.

Anhäufeln

Sind noch Spätfröste zu erwarten, ist ein Anhäufeln mit lockerer Erde bis zur Spitze empfehlenswert.

Pflanzt man im Herbst, sollte dieser Hügel mindestens 5 cm über die Rebe ragen, sonst kann diese bei tiefen Wintertemperaturen erfrieren. Sobald im Frühjahr keine Frostgefahr mehr herrscht, kann dieser Hügel eingeebnet werden. Im ersten Jahr belässt man am besten zwei Triebe, von denen einer im nächsten März entfernt wird.

Erziehung

Der schönere Trieb dient als Stamm und wird auf Erziehungshöhe abgeschnitten, sollte aber am Ende mindestens bleistiftstark und gut ausgereift sein. Ansonsten einfach kürzer schneiden und wieder mit 2 Trieben fortfahren. Reben sind sehr gestaltungswillig, man kann sie als Stockkultur mit wenig Platzbedarf (auch im Topf möglich), als Spalier oder Hecke mit den unterschiedlichsten Stammhöhen wie im erwerbsmäßigen Weinbau oder als Pergola, als Rundbogen, als Laube u.s.w. erziehen. Weitere Schnitt- und Erziehungsmaßnahmen zeigen wir Ihnen gerne auf einem unserer kostenlosen Schnittkurse.

PIWI – Pflanzenschutz

Alle unsere Tafeltraubensorten sind pilzwiderstandsfähig (PIWI), d. h. sie sollten bei luftiger Erziehung und normalem Krankheitsdruck ohne Pflanzenschutzmaßnahmen gegen den Echten und Falschen Mehltau (Oidium und Peronospora) auskommen. Ein erstes Auftreten der Rebblattpocken- oder Filzmilbe bzw. der Kräuselmilbe wird bald durch nützliche Raubmilben im Zaum gehalten werden. Auch der Traubenwickler stellt im Hausgarten nur selten ein ernstzunehmendes Problem dar. Durch die Vielzahl an Sorten kann man von Anfang August bis Ende Oktober gelbe, grüne, rote und blaue Sorten in den verschiedensten Geschmacksrichtungen von muskiert bis frisch fruchtig aus dem eigenen Garten ohne Pflanzenschutzmittelrückstände genießen. Etliche Sorten sind kernlos, die anderen haben kleine Kerne. Sorten mit großen Kernen wurden bei unserer Selektion ausgeschieden.