SCHALENOBST

HASELNÜSSE (Corylus avellana)

Aufgrund der frühen Blüte - Februar / März - ist ein Erwerbsanbau mit Haselnüssen in unserem Klima eher unwirtschaftlich. Als Bereicherung des Sortiments im Hobbyanbau oder als Sichtschutz haben sie sehr wohl ihre Berechtigung.

Haselnüsse wachsen meist strauchartig und verjüngen sich von der Basis her durch Stockausschläge. Es ist aber auch möglich, sie mit einem kurzen Stamm zu erziehen, entweder auf eigener Wurzel oder auf Baumhasel veredelt. Idealer Pflanzabstand in der Reihe ist 3-4m, als Sichtschutzpflanzung ca. 2m. Die Standort- und Lichtansprüche der Haselnuss sind relativ hoch. Sie verlangt tiefgründige Böden mit ausgeglichenem Wasserhaushalt. Ideal sind windgeschützte, spät austreibende, hohe Lagen, der pH-Wert spielt keine große Rolle.

Vor dem Pflanzen einer professionellen Haselnussplantage, sollte man sich überlegen ob die Nüsse industriell verarbeitet oder in der Schale (In-Shell Ware) vermarktet werden. Bei industriellem Absatzweg ist eine runde Form der Nuss mit kreisrundem Querschnitt (Kugel) für Kalibrierung und Röstung wichtig. Die geknackte Nuss hat idealerweise eine Größe von 9-11m oder 11-13mm. Auch ein geringer Schalenanteil, ein nicht ganz füllender Nusskern (Bruch beim Knacken) und eine glatte Kernhaut, die sich nach dem Rösten vollständig vom Kern löst, wird gewünscht.

Bei Vermarktung in der Schale sollte die Nuss über 22mm, besser über 24mm groß sein und die Lagerung trocken und luftig erfolgen, da sonst der sortentypische Geschmack rasch leidet und oft muffige Fremdaromen entstehen. Viele unserer Haselnusssorten entsprechen beiden Anforderungen (Kombinationsnusssorte).

Für einen guten Ertrag ist es wichtig, eine lockere Krone zu erziehen, da schlecht belichtete Äste nur mäßig blühen und fruchten. Alle Haselnusssorten sind selbstunfruchtbar, getrennt geschlechtlich und einhäusig, das heißt, männliche Kätzchen und weibliche Narbe sind eigenständige Blüten, aber auf einer Pflanze. Die Befruchtung erfolgt durch den Wind. Da die Blütezeiten nicht immer übereinstimmen, ist es vorteilhaft, mehrere Sorten gemeinsam zu pflanzen.


COSFORD

mittel - große, länglich-ovale, mandelförmige hellbraune Kombinationsnuss; nach unten breit zugespitzt; wohlschmeckend. Reift Mitte - Ende September. Mittelstark - stark und breit wachsend; mittelhoher Ertrag.

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CORABEL

besonders große, kugelige In-Shell Nusssorte welche aufgrund ihrer Größe weniger für den Industrieanabau geeignet ist. Aufgrund ihrer späten Reife Ende-Septemeber, sollte die sonst sehr robuste Corabel nicht in späten Klimaten gepflanzt werden.

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TONDA DI GIFONI

eine mittelgroße - große, rundliche Nuss, welche aufgrund ihrer geschmacklichen Qualität sehr gerne direkt vermarktet wird, aber wegen ihrer guten Kalibrierbarkeit und hohen Erträge auch gerne im industriellen verwendet wird. Wuchs mittelstark;

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WUNDER VON BOLLWEILER

große - sehr große Nuss, breit kegelförmig, flaches Schild. Die Fruchthülle umschließt die Frucht nur zu zwei Drittel. Reift Mitte - Ende September. Wächst mittel - stark, breit aufrecht; Kätzchen im Winter rotbraun; wertvolle, ertragreiche Sorte.

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WEBBS PREISNUSS

mittelgroße - große, lang eiförmige, hellbraune Kombinationsnuss mit sehr gutem Geschmack, Hülle sehr lang, tief geschlitzt, einseitig eingeschnitten. Gut kalibrierbar; Reift Mitte - Ende September, sehr einheitlich. Wuchs mittelstark, breitkronig; Kätzchen im Winter grau-grün; der Ertrag setzt sehr früh ein und ist sehr hoch.

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ROTBLÄTTRIGE ZELLERNUSS

mittelgroße, homogen runde, dünnschalige Nuss - daher gut für Industrieanbau; dunkelbraune Schale, vollständig vom Kern ausgefüllt. Fruchthülle um die Schale auffallend lang. Geschmack angenehm mandelartig, süß. Reift Mitte September. Schwach wachsend, breit bis flachkronig, roter Austrieb; Ertrag hoch.

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HALLE'SCHE RIESEN

sehr große Nuss, breit kegelförmig, gerieft, hell- dunkelbraun, mit großer flacher Schildfläche. Die tief eingeschnittene, fleischige Hülle umschließt die Nuss. Reift Mitte – Ende September. Sehr starker, breit aufrechter Wuchs; ertragreich.

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EDELKASTANIE (MARONI)

Die Edelkastanie (Maroni) wurde schon von Hildegard von Bingen mit einer breiten Palette von Heilkräften beschrieben und galt früher als „Brot der armen Leute“. Heute sind sie mehr Delikatesse als Grundnahrungsmittel und der Duft heißer Maroni ist von Weihnachtsmärkten nicht mehr wegzudenken.

Voraussetzung für gutes Gedeihen und vollständiges Ausreifen der Früchte sind sommerwarmes und wintermildes Klima, kalkarme Böden in Lagen ohne Kaltluftstau.

MARIETTA

ist sehr großfrüchtig, reift mittelfrüh mit gutem Geschmack und sehr guter Schälbarkeit. Da der männliche Pollen bei Marietta schlecht fruchtbar ist, ist diese nicht nur selbstunfruchtbar sondern auch kein guter Befruchter für andere Maronisorten. Marietta ist resistent gegen die Edelkastaniengallwespe und sehr wenig empfindlich für den Kastanienrindenkrebs.

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JEANNETTE®

Ist die neueste Maronisorte aus Frankreich, von Invenio – INRAE – CTIFL gezüchtet. Wegen ihrer frühen Reife, ihrem hervorragenden Geschmack, guter Schälbarkeit und sehr guter Fruchtgröße ist sie vor allem für den Frischmarkt und bei Maronibrater sehr beliebt. Der sehr gesunde Baum ist sowohl für den Erwerbsobstbau als auch für Hausgarten oder Parks interessant; Jeannette ist tolerant gegen Tintenkrankheit, Kastanienrindenkrebs und Gallwespen.


BELLEFER®

Bellefer wurde von Invenio – INRAE – CTIFL in Frankreich speziell nach Kriterien für den Erwerbsobstbau selektiert: gute Schälbarkeit und sehr guter, süßer Geschmack nach der Verarbeitung, mittlere Fruchtgröße, hohe Erträge (über 5 Tonnen pro Hektar ab dem 10. Ertragsjahr). Bellefer ist sehr widerstandsfähig gegen die Tintenkrankheit, und nur mittelmäßig anfällig für Rindenkrebs und Gallwespe. Auch in unserem Nachbarland Ungarn hat sich Bellefer besonders gut gezeigt.


MARTINA

ist sehr großfrüchtig, spätreif, guter Geschmack und gute Schälbarkeit. Martina ist resistent gegen Edelkastaniengallwespe, sehr frostfest und für Marietta, Margit und Marlene ein guter Befruchter.

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MARLENE

ist großfrüchtig, spätreif, hat einen sehr guten Geschmack und lässt sich gut schälen. Sie ist sehr ertragreich und bringt oft schon im Pflanzjahr Früchte. Marlene ist sehr robust, bedingt selbstfruchtbar und ein guter Befruchter für Marietta, Margit und Martina.

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MANDELN

Die mit dem Pfirsich verwandte Essmandel liebt einen sonnigen Standort. Dabei ist das Holz gar nicht so frostempfindlich, aber sie blüht vor Marillen. Das macht sie als Bienenweide begehrt bzw. bringt etwas südländisches Flair in den Garten. Gegessen wird der Keimling, der sich in der Mitte des Kerns befindet, sowohl roh als auch geröstet.

Die Bodenansprüche des Mandelbaumes sind gering, er verträgt Trockenheit gut, mag aber eine gewisse Tiefgründigkeit.

Alles was Sie über den Mandelanbau im Hausgarten wissen sollten, haben wir in diesen Videos für Sie nochmal zusammengefasst:


LAURANNE®

Lauranne ist eine selbstfruchtbare, sehr spätblühende und dadurch frostfeste Mandelsorte. Sie hat früh einsetzende, regelmäßige und hohe Erträge; mittelharte Schale

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FERRAGNES

Sehr spätblühende und frostfeste Mandel mit früh einsetzenden, regelmäßigen und sehr hohen Erträgen. mittelharte Schale; Benötigt einen Befruchter. Eine der besten Sorten für den Hausgarten und des Erwerbsanbau.

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MARTA®

Marta blüht spät (1 – 2 Tage vor Lauranne), ist selbstfruchtbar und eine besonders frühreife, großfruchtige Mandel. Die länglichen Früchte lösen sich hervorragend und sehr sauber aus der grünen Schale und die harte Schale lässt sich gut knacken. Marta bringt sehr früh, sehr hohe Erträge.

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PENTA ®

Penta ist eine besonders spätblühende, selbstfruchtbare und reichtragende Mandel. Sie löst sehr sauber aus der grünen Schale und ist daher einfach zu lagern. Aufgrund ihrer harten Schale bricht Penta beim Knacken sehr leicht und sauber auf. Trotz ihrer besonders späten Blüte zählt Penta zu den am frühest reifenden Sorten. Daher sind die Früchte etwas kleiner als bei anderen Sorten, aber sehr geschmackvoll und vor allem in der Verarbeitung (z.B. Pralinen) besonders begehrt.

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PEKANNÜSSE

Pekannüsse

(Carya illinoinensis)

Der Pekannussbaum (Carya illinoinensis) ist in Nordamerika beheimatet und gehört zur Pflanzenart der Hickory (Carya) innerhalb der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae).

Ansprüche an Klima und Boden

Auf Grund ihrer Sortenvielfalt sind Pekannüsse sehr anpassungsfähig. Manche Sorten sind besonders für warme Küstenregionen geeignet, andere vertragen auch kalte Winter. Pekannusssämlinge brauchen eine um 4-6 Wochen längere Vegetationszeit als unsere Walnusssorten, daher kommen in unserem Klima nur früh- und mittelspätreife, veredelte Sorten infrage.

Die Sortenzüchtung passiert derzeit vor allem in Nordamerika (improved pecan). Früh- und mittelspäte Sorten reifen im kontinentalen Klima ab Mitte Oktober bis November.

Pekans bevorzugen tiefgründige, humose Böden mit einem guten Wasser-, Nährstoff- und Lufthaushalt. Sehr flachgründige, sandige Böden scheiden für eine kommerzielle Produktion aus. Selbst in Regionen mit über 800 mm Jahresniederschlag ist für hohe, regelmäßige Erträge eine Bewässerungsmöglichkeit empfehlenswert.

Ansonst sind die Lageansprüche frühreifer Pekansorten mit denen der Walnuss vergleichbar.

Befruchtung

Austrieb und Blüte ist mit unseren Walnüssen vergleichbar. Pekans sind einhäusig getrenntgeschlechtig. Weibliche Nüsschen und männliche Kätzchen sind getrennt, jedoch auf demselben Baum zu finden.

Pekannüsse sind Windblütler, die männlichen Pollen gelangen durch Wind auf die weiblichen Narben.

Es gibt zwei Blühtypen, bei denen sich der Blühzeitpunkt von männlichen und weiblichen Blüten unterscheidet (Dichogamie).

Beim Typ 1 (protandrisch) blühen die Männchen vor den Weibchen.

Bei Sorten des Typ 2 (protogyn) blühen die weiblichen Blüten vor den männlichen. Für eine ideale Befruchtung ist es empfehlenswert Bäume von beiden Typen zu pflanzen, welche sich dann gegenseitig befruchten. Befruchtungstabellen können dabei eine große Hilfe sein.

Es gibt Sorten, bei denen diese Vormännlichkeit nur gering ausfällt und auch Einzelbäume Erträge bringen können. Die Sorte Pawnee kann z.B. auch allein in einem Garten gepflanzt werden. Im Erwerbsobstbau wird immer eine Fremdbefruchtung empfohlen. Im Idealfall pflanzt man 10 bis 20 % Befruchter mit 3 – 4 Sorten.

Alle wichtigen Informationen für den Pekannussanbau haben wir in diesem Video für Sie nochmal zusammengefasst:

Sorten

Die Auswahl der richtigen Sorten spielt für den erfolgreichen Pekannussanbau im kontinentalen Klima eine entscheidende Rolle. In Österreich und Deutschland sollten nur früh- und mittefrühreife Sorten gepflanzt werden.

Empfehlenswerte Sorten sind z.B.:

Typ 1:

Pawnee

Blüte: protandrisch, mit früher bis mittlerer Pollenreife und mittlerer weiblicher Blüte

Reife: früh; Die Fruchtreife ist ab Mitte Oktober zu erwarten mit hohen bis sehr hohen Erträgen

Frucht: große Frucht mit goldenem Kern und exzellenter Fruchtqualität

Schälertrag: hoch (58%)

Aufgrund ihrer Fruchtqualität, Robustheit und klimatischen Anpassungsfähigkeit ist Pawnee weltweit eine der Hauptsorten im Pekannussanbau

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Osage

Blüte: protandrisch, mit früher bis mittlerer Pollenreife und mittelspäter weiblicher Blüte

Obwohl beide Sorten zum Blühtyp 1 gehören, ist Osage ein sehr guter Befruchter für Pawnee. Man benötigt aber eine 3. Sorte mit mittelspäter männlicher Blüte als Befruchter für Osage.

Reife: sehr früh; Die Fruchtreife ist ab Anfang Oktober zu erwarten; früh- und reichtragend

Frucht: mittel, bei Überbehang klein

Schälertrag: mittel (55%)

Osage ist eine sehr gut schorfresistente Sorte mit sehr breiter Robustheit und Anbaufähigkeit. Die Nuss lässt sich besonders gut Schälen.

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Typ 2:

Shoshoni

Blüte: protogyn, mit mittelspätem männlichem Pollen und früh – mittelfrühen weiblichen Blüten

Reife: ab Mitte Oktober

Frucht: sehr groß

Schälertrag: mittel (53 %)

Shoshoni trägt eine besonders große, sehr gute Nuss, ist aber schorfempfindlich.

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Mohawk

Blüte: protogyn, mittelspäte männliche Blüte und früh – mittlere weibliche Blüte

Reife: die Fruchtreife ist ab Ende Oktober zu erwarten

Frucht: sehr groß mit hellbraun – goldenem Kern

Schälertrag: hoch (59 %)

Breite Robustheit gegenüber vielen Schaderregern, aber in regenreichen Regionen schorfempfindlich.

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Pflege & Verwendung

Anbau

Gut versorgte Pekans sind sehr wüchsig und können über 20m hoch werden. Um das Sonnenlicht bestmöglich auszunutzen und jährlich Nüsse in bestmöglicher Qualität zu ernten, sollte das Anbausystem wohlüberlegt werden.

Um guten Anwuchs und Wachstum in den ersten Jahren zu erzielen, sind eine ausreichende Bewässerung und auch Baumschnitt in jungen Jahren notwendig. Die Erziehung ist von entscheidender Bedeutung, da schlecht belichtete Bäume zur Produktion von kleinen Früchten und Alternanz neigen können. Durch dichtere Pflanzungen können früher hohe Erträge erzielt werden. Sie müssen aber intensiver gepflegt werden, um regelmäßig Erträge mit bestmöglicher Qualität zu erzielen.

Pekans können dichter gepflanzt in Heckensystemen oder mit weiterem Pflanzabstand in Rundkronen erzogen werden. Je nach Erziehungssystem werden im Erwerbsanbau Pflanzabstände von 8 x 8 (nur bei Heckenkultur und maschinellem Schnitt) bis 14 x 14 Metern empfohlen.

Ab dem 4. Standjahr ist eine erste Ernte möglich. Nach 10 Jahren können die Erträge auf 5000 – 6000 kg / ha steigen. Die Schälerträge bewegen sich zwischen 50 und 55% des Erntegewichts. Damit sind 2000 – 3000 kg / ha an ausgelösten Nüssen zu erreichen.

Düngung

Für hohe Erträge ist eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung notwendig, vor allem mit Stickstoff und Zink. Bei einem pH-Wert von unter 6 sollte gekalkt werden. Über pH 7,5 ist auf eine sehr gute Spurenelementeversorgung zu achten.

In der Vorerntephase (Juli – September) rechnet man mit ca. 100 l Wasserbedarf pro Woche und Baum. In sehr heißen Perioden oder auf leichten Böden können 150 – 180 Liter empfehlenswert sein. Das entspricht wöchentlichen Wassergaben von 10.000 – 18.000 Litern pro ha.

Diese Wasserversorgung dient nicht nur dem diesjährigen Ertrag, sondern vor allem auch der verbesserten Blütenknospenqualität und somit Alternanzvermeidung im kommenden Jahr.

Krankheiten

Bei der Sortenwahl sollte nach Möglichkeit auf eine Schorfresistenz geachtet werden. Im Intensivanbau werden je nach Häufigkeit der Niederschläge auch Fungizidbehandlungen im Frühjahr und Sommer empfohlen, diese sind aber leicht biologisch machbar. Neben Schorf können Pekans auch von echtem und falschem Mehltau befallen werden.

Ernte

Die Erntetechnik ist für die Wirtschaftlichkeit einer Pekannussplantage von entscheidender Bedeutung. Wenn die Früchte vom Baum abgefallen sind und auf feucht-warmen Boden liegen, kann es zu Fäulnis und Kernverbräunungen kommen. Deswegen sollten sie möglichst zeitnah nach dem Abfallen aufgesammelt werden.

Eine kurz gemähte Begrünung in der Reifezeit erleichtert das händische oder auch maschinelle Aufsammeln deutlich.

In Erwerbsanlagen wird meist mit Stammschüttlern direkt vom Baum geerntet.

Die Nüsse sollten trocken und kühl gelagert werden. Die richtigen Lagerbedingungen und eine zeitnahe Verarbeitung der Früchte verhindern Verbräunungen, Kernfäule und die Entwicklung von Toxinen.

Geschälte Nüsse sollten einen Feuchtigkeitsgehalt von unter 15% aufweisen um stabil gelagert und verpackt werden zu können.

Grundsätzlich kann für Ernte, Lagerung, Sortierung und Verpackung dieselbe Technik wie für Walnüsse verwendet werden.

Markt

Das derzeitige Angebot an Pekannüssen in Europa wird hauptsächlich mit Importen aus den USA gedeckt. In Spanien und Italien entwickelt sich gerade ein Anbau. Die Nachfrage nach heimischen Pekannüssen ist vorhanden, besonders in der Direktvermarktung besteht durch die gute Allergiker-Verträglichkeit mit verschiedensten Produkten sehr großes Potential. Obwohl Pekannüsse von vielen Menschen, welche auf Hasel- oder Walnüsse allergisch reagieren, gut vertragen werden, kann keine allgemeine Verzehrempfehlung gegeben werden.

Pekannüsse sind im Geschmack noch intensiver nussig als Walnüsse, sind reich an Vitaminen und haben einen höheren Gehalt an Antioxidantien. Diese Eigenschaften können sich positiv auf einen ausgeglichenen Cholesterinhaushalt im Blut auswirken.

Pekans können vielfältig in Speisen kombiniert werden und eignen sich sehr gut um Salate zu verfeinern, aber auch Backwaren oder Süßspeisen können durch Pekannüsse veredelt werden. Für alle Speisen, welche traditionell mit Walnüssen zubereitet werden, können Pekannüsse verwendet werden.

WALNÜSSE (Juglans regia)

Jahrzehntelang hat sich der erwerbsmäßige Walnussanbau aus ökonomischen Gründen in unserem Klima fast nicht rentiert, obwohl er im Weinviertel und vielen anderen Regionen für die Eigenproduktion große Tradition hat. Früher standen in fast jedem Weingarten Kirschen- und Nussbäume für die Eigenversorgung, eine Tradition, die der Mechanisierung zum Opfer gefallen ist.

Gerade dieser Umstand veranlasst viele naturbewusst Denkende wieder, einen Nussbaum auf Randflächen, Gstetten oder als attraktiven Hofbaum zu pflanzen. Die Walnuss treibt im Frühjahr erst spät aus, sodass die milde Frühlingssonne in den Hof fallen kann. Im Sommer spendet das dichte Laubwerk reichlich Schatten und einige in den Blättern enthaltene Inhaltsstoffe halten Gelsen und Fliegen fern.

„In jedem Hundezwinger sollte ein Nussbaum stehen“ sagte ein erfahrener Hundezüchter zu mir, „weil dieser Flöhe und Ungeziefer in seinem Bereich fernhält.“

Und natürlich ist die Frucht selbst ein stichhaltiges Argument für diese Baumart, die so wenig Pflege und Schnitt benötigt.

Eine Walnuss aber in die Erde stecken und dann 15 Jahre warten, bis sich die ersten Früchte zeigen, um womöglich festzustellen, dass sie klein und hartschalig sind, verdirbt die Freude an dieser anspruchslosen Obstart. Walnüsse sind äußerst langlebig, den „Baum fürs Leben“ sollte man also gezielt auswählen: einen veredelten Baum, der eine bestimmte Sorte garantiert.

Wir haben verschiedenste Sorten aus den USA, Deutschland, Frankreich, Böhmen und Ungarn gesammelt und die besten daraus in die Vermehrung genommen. Diese neuen Sorten und die guten Preise am Markt haben den Erwerbsanbau wieder lukrativ gemacht.

Diese sind spätaustreibend, wohlschmeckend und großfrüchtig, krankheitsrobust und beginnen bereits ab dem 3. Standjahr zu tragen. Zusätzlich sind alle Sorten apomyktisch, d.h. sie bringen auch ohne Befruchtung reichlich Nüsse, die gemeinsame Pflanzung verschiedener Sorten steigert und sichert dennoch den Ertrag.

Seit einigen Jahren treten in Österreich immer häufiger Schäden, verursacht durch die Walnussfruchtfliege, auf. Wie man seine Walnussbäume schützt, sehen Sie in folgendem Video.


SEIFERSDORFER

Die ´Seifersdorfer Runde´ ist eine altbewährte deutsche Sorte aus Dresden/Pillnitz und durch ihre frühe Holzausreife sehr winterfrostfest. Durch ihren mittelfrühen Austrieb und frühen Triebabschluss ist sie vor allem für Höhenlagen bis 800m am Besten geeignet und lässt sie auch für unsere westlichen Bundesländer empfehlenswert erscheinen. Die große, runde Nuss löst sich leicht aus der Schale und schmeckt sehr gut.

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LAKE

ist auf Grund seiner hohen Erträge eine Hauptsorte in Amerika und bringt wie Jupiter bereits ab dem 2. Jahr Früchte. Sie ist mit Mars unsere robusteste Sorte gegen Xantomonas (Bakterienbrand). Mittelspäter Austrieb.

Große, länglich-ovale dünnschalige Nuss mit hoher Geschmacksqualität.

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JUPITER

aus der Zuchtstation Valtice (Südmähren) ist sehr spätaustreibend und dadurch besonders für warme Gebiete geeignet. Der Baum wächst mittelstark mit breiter, dichter Krone und ist sehr früh- und reichtragend. Die Nuss ist groß, länglich mit gefurchter Schale und stellt eine wertvolle Bereicherung des Sortiments dar.

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MARS

treibt noch später als Jupiter aus und ist ebenfalls aus Mähren. Der Baum wächst langsam, bildet den geringsten Kronendurchmesser der Nusssorten in unserem Sortiment und lässt erst sehr spät die Blätter fallen. Mars eignet sich besonders fürs Weinbauklima und ist unsere robusteste Sorte gegenüber Blattfleckenkrankheiten und Blütenfrost. Die wohlschmeckende Nuss ist groß, glatt und etwas gespitzt.

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APOLLO

bringt sehr große, rund-ovale Nüsse mit heller glatter Schale. Der Kern ist hell – strohgelb, leicht lösbar, wohlschmeckend und füllt die Schale vollkommen aus. Der Baum wächst mittelstark bis stark und bildet eine hohe Krone.

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GEISENHEIM 139

hat sich von den westdeutschen Sorten am robustesten gegen Spätfrost herausgestellt und ist aus diesem Grund der ´Weinsberg 1´ und ´Geisenheim 120´ vorzuziehen. Die Nuss ist mittelgroß, hellschalig attraktiv. Der Baum ist mittelstark wachsend und sehr gesund.

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GEISENHEIM 120

ist sehr großfrüchtig und daher eine wichtige Sorte im Erwerbsanbau. Der Baum ist sehr starkwachsend und bildet mächtige Kronen. Geisenheim 120 braucht unbedingt einen Fremdbefruchter und ist gegen die Walnusskrankheiten Blattbräune und Bakterienbrand empfindlich.

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ROTKERNIGE

Die Haut des Nusskerns ist dunkelrot, sehr dekorativ gefärbt und dadurch bei Hausfrauen und Konditoren zum Verzieren beliebt. Der Baum treibt später aus als die Rote Donaunuss und ist dadurch nicht so spätfrostgefährdet und auch robuster gegen Blattfleckenkrankheiten.

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AUFHAUSER BADEN

Aufhauser Baden ist eine sehr großfruchtige Walnuss mit auffallend stark gefurchter Schale. Diese wird auch gerne zum Basteln verwendet. Die Kerne sind hellrot, sehr dekorativ und haben einen würzigen Geschmack.

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WUNDER VON MONREPOS

zeigt eher größere Früchte als die ohnehin sehr große Geisenheim 120, etwas länglicher bei selber Dicke mit sehr gutem, intensiv nussigem Geschmack und glatter, dünner Schale. Trotz gut geschlossener Naht ist sie extrem leicht zu öffnen. Die Bäume wachsen sehr kräftig, wie Geisenheim 120 oder sogar eine Spur kräftiger.
Insgesamt eine sehr attraktive Nuss, welche bei uns bereits ab dem zweiten Jahr Früchte bringt. In den sehr niederschlagsreichen Jahren 2010, 2016 und 2020 sind auch bei Nüssen sehr viele Bakterien- und Pilzkrankheiten aufgetreten. Wunder von Monrepos hat sich als eine der gesündesten Sorten sowohl in der Baumschule als auch bei jungen, Früchte tragenden Bäumen, erwiesen.

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