Jahrzehntelang hat sich der erwerbsmäßige Walnussanbau aus ökonomischen Gründen in unserem Klima fast nicht rentiert, obwohl er im Weinviertel und vielen anderen Regionen für die Eigenproduktion große Tradition hat. Früher standen in fast jedem Weingarten Kirschen- und Nussbäume für die Eigenversorgung, eine Tradition, die der Mechanisierung zum Opfer gefallen ist.
Gerade dieser Umstand veranlasst viele naturbewusst Denkende wieder, einen Nussbaum auf Randflächen, Gstetten oder als attraktiven Hofbaum zu pflanzen. Die Walnuss treibt im Frühjahr erst spät aus, sodass die milde Frühlingssonne in den Hof fallen kann. Im Sommer spendet das dichte Laubwerk reichlich Schatten und einige in den Blättern enthaltene Inhaltsstoffe halten Gelsen und Fliegen fern.
„In jedem Hundezwinger sollte ein Nussbaum stehen“ sagte ein erfahrener Hundezüchter zu mir, „weil dieser Flöhe und Ungeziefer in seinem Bereich fernhält.“
Und natürlich ist die Frucht selbst ein stichhaltiges Argument für diese Baumart, die so wenig Pflege und Schnitt benötigt.
Eine Walnuss aber in die Erde stecken und dann 15 Jahre warten, bis sich die ersten Früchte zeigen, um womöglich festzustellen, dass sie klein und hartschalig sind, verdirbt die Freude an dieser anspruchslosen Obstart. Walnüsse sind äußerst langlebig, den „Baum fürs Leben“ sollte man also gezielt auswählen: einen veredelten Baum, der eine bestimmte Sorte garantiert.
Wir haben verschiedenste Sorten aus den USA, Deutschland, Frankreich, Böhmen und Ungarn gesammelt und die besten daraus in die Vermehrung genommen. Diese neuen Sorten und die guten Preise am Markt haben den Erwerbsanbau wieder lukrativ gemacht.
Diese sind spätaustreibend, wohlschmeckend und großfrüchtig, krankheitsrobust und beginnen bereits ab dem 3. Standjahr zu tragen. Zusätzlich sind alle Sorten apomyktisch, d.h. sie bringen auch ohne Befruchtung reichlich Nüsse, die gemeinsame Pflanzung verschiedener Sorten steigert und sichert dennoch den Ertrag.
Seit einigen Jahren treten in Österreich immer häufiger Schäden, verursacht durch die Walnussfruchtfliege, auf. Wie man seine Walnussbäume schützt, sehen Sie in folgendem Video.